Parodontitis

Die Parodontitis ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung des Zahnbettes. Ihr geht immer eine Zahnfleischentzündung mit Zahnfleischbluten voraus. Unbehandelt führt diese Erkrankung letztendlich zum frühzeitigen Zahnverlust.

Meist begünstigt durch Probleme mit der Zahnpflege (vor allem in den Zahnzwischenräumen) lagern sich Bakterienbeläge am Zahnfleischrand an und besiedeln nach und nach die Tasche zwischen Zahn und Zahnfleisch. Durch die Abbauprodukte dieser Bakterien in den Zahnfleischtaschen wird der Knochen um den Zahn und der Zahnhalteapparat unwiederbringlich zerstört. Zähne werden langsam locker und „fallen aus“.

Unter lokaler Betäubung entfernt der Zahnarzt die bakteriellen Beläge aus der Tasche zwischen Zahn und Zahnfleisch entfernt. In schweren Fällen kann dazu ein kleiner chirurgischer Eingriff nötig sein.

Anschließend wird versucht – im so genannten Recall – durch engmaschige Kontrollen und Hygieneremotivationen den Therapieerfolg zu stabilisieren. Gegebenenfalls muss an einzelnen Zähnen bei erneuter Bakterienbesiedelung nachgearbeitet werden. Rauchen verstärkt das Parodontitisrisiko um den Faktor 4,8 – Aus diesem Grund ist bei Rauchern eine noch intensivere Betreuung notwendig.

Das Ideal jedes parodontologisch tätigen Zahnarztes ist es jedoch den durch die Bakterien zerstörten Knochen und Zahnhalteapparat wieder wachsen zu lassen.
Dazu stehen in der modernen Zahnheilkunde verschiedene Methoden zur Verfügung wie z. B.: Gesteuerte Geweberegeneration, bone-morphologic-protheins, Wachstumsfaktoren…die aber leider noch keinen Einzug in die Kassenmedizin hatten.
Diese durchaus Erfolg versprechenden Verfahren, sowie Gensondentests o.ä. können nur privat in Anspruch genommen werden.

Parodontitis ist indes nicht nur ein lokales, auf die Zähne begrenztes Problem, sondern hat über eine Streuung der Bakterien bzw. ihrer Toxine eine Bedeutung bei allgemeinen z.T. schweren Erkrankungen:

  1. Bei Parodontitispatientinnen kommt es signifikant häufiger zu Frühgeburten und niedrigerem Geburtsgewicht ihrer Babies.
  2. Parodontitispatienten haben ein höheres Risiko für Herzinfarkte und andere -erkrankungen.
  3. Parodontitis verstärkt Diabetes.
  4. Parodontitispatienten haben ein deutlich höheres Risiko einen Apoplex (Hirnschlag) zu erleiden.